1. Die
KSG versteht sich als eine Organisation von Studierenden, die sich aus der
Notwendigkeit der Überwindung des Kapitalismus heraus zusammengeschlossen
haben.
2. Das
theoretische Rüstzeug hierzu bieten uns die revolutionären Lehren von Marx,
Engels, Lenin und Luxemburg.1 Sie begründeten die wissenschaftliche
Weltauffassung des historischen und dialektischen Materialismus.
3. Die
kapitalistische Produktionsweise birgt Widersprüche in sich (Privateigentum an
Produktionsmitteln und Anarchie des Marktes bei gleichzeitig höchst
organisierter gesellschaftlicher Arbeitsteilung), welche die Krisenhaftigkeit
des Kapitalismus bedingen.
4.
Dadurch, dass der Kapitalismus sowohl die Tendenz der Monopolisierung in sich
trägt, als auch die Klasse schafft, welche ein objektives Interesse an seiner
Abschaffung hat, das Proletariat, schafft es sich die Bedingungen seines
eigenen Untergangs.
5.
"Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von
Klassenkämpfen" (Manifest der Kommunistischen Partei). Heute stehen sich
zwei antagonistische Hauptklassen gegenüber: Die Kapitalistenklasse als
Eigentümer der Produktionsmittel und die Arbeiterklasse, welche mangels
Eigentum gezwungen ist, ihre Arbeitskraft zu verkaufen.
6.
Dieser Interessensgegensatz ist ein unversöhnlicher. Es kann keine absolute
Vermittlung zwischen den Klassen geben.
7. Der
kapitalistische Staat ist Ausdruck dieser Unversöhnlichkeit der Klassen. In
welcher Form auch immer, ob offene Diktatur oder parlamentarische Demokratie,
ist der Staat Organ der herrschenden Klasse, der Klassenherrschaft. Der
Staatsapparat besteht aus bewaffneten Organisationen (Polizei, Militär, Justiz)
zur Aufrechterhaltung dieser Herrschaft.
8.
Auch die Arbeiterklasse muss, um siegreich zu sein, sich eigene Organe zur Sicherung
seiner Klassenherrschaft schaffen. Es bedarf des proletarischen Staates, der
Diktatur des Proletariats, um den Widerstand der vormals herrschenden Klasse zu
brechen.
9. Im
Sinne der Herrschaft des Volkes ist die Diktatur des Proletariats die erste wirkliche
Demokratie. Aber es ist der erste Staat, der sich seiner eigenen Grundlage, der
Klassengegensätze entzieht, indem es mit der Herrschaft der Arbeiterklasse die
Bedingungen dazu schafft, der Teilung der Menschen in Klassen ein Ende zu
schaffen. "An die Stelle der Regierung über Personen tritt die Verwaltung
von Sachen und die Leitung von Produktionsprozessen."(Anti-Dühring). Der
Staat stirbt demnach ab.
10.
Der Arbeiterbewegung schädlich sind sowohl reformistische als auch utopistische
Theorien, weil sie im ein oder anderen Maße das Proletariat theoretisch als
auch faktisch entwaffnen.
11.
Wir betreiben unsere theoretischen Schulungen vor dem Hintergrund der sozialistischen
Arbeiterbewegung. Umso schmerzlicher ist es, dass Erfahrungen, die die Arbeiterbewegung
mit dem Reformismus machen musste, gegen dessen Stärkung sich Luxemburg und
Lenin vehement wehrten, scheinbar ohne Konsequenzen blieben und dieselben
Fehler sich wiederholen.
12.
Reformistische Strömungen werden von dem Gedanken getragen, dass es möglich
sei, durch soziale und politische Reformen in den Sozialismus hinüberzuwachsen.
Dies ist nur möglich, wenn man den Klassencharakter des Staates nicht
verstanden hat, den Staat also als neutrales Terrain begreift. Auf der Basis
des Reformismus ist es also möglich über Parlamentsmehrheiten schrittweise zum
Sozialismus zu übergehen. Dies vernachlässigt, dass jede Reform von der
Arbeiterklasse erkämpft werden musste (nicht in den Parlamenten), und diese
sogleich auch wieder Gegenangriffen ausgesetzt sind. Keine Maßnahme ist also
von Dauer, erst die politische Herrschaft der Arbeiterklasse gibt ihr eine Form,
in dem Verbesserungen ihrer materiellen Lage gesichert werden können.
13. Wir lehnen die romantischen
Vorstellungen des Utopismus, trete er in Form des Anarchismus oder des
Reformismus in Erscheinung, konsequent ab, da er die Einbildung fördert, der
Sozialismus sei auf friedlichem Wege einzuführen bzw. der Kommunismus sei ohne
die Übergangsphase der revolutionären Diktatur des Proletariats herstellbar,
und somit die wichtigste Kampfform der Arbeiterklasse blockiert. Diese stellt
die revolutionäre Gewaltausübung dar.
14. Die KSG anerkennt die
Errungenschaften der Sowjetunion und der DDR als Errungenschaften der
europäischen Arbeiterbewegung und insbesondere der russischen
Oktoberrevolution.
1Mit deren
Werken befassten wir uns in den vergangenen Semestern, ihre Überzeugungen sind
die unseren.
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